Was ist EMS-Training?
24.11.2023
Was ist EMS-Training? Von der Theorie zur Praxis
Rundum fit werden bzw. bleiben – das wollen wir alle. Stellt sich nur die Frage: Wie können wir dieses Ziel am besten erreichen? Nicht alle haben die Zeit (oder Motivation), jede Woche Stunden im Fitnessstudio zu verbringen – ganz abgesehen von körperlichen Einschränkungen, die bestimmte Sportarten unmöglich machen. Aus solchen und ähnlichen Gründen sind viele auf der Suche nach einer Trainingsmethode, die auch bei minimalem Aufwand zu maximalem Erfolg führt. In diesem Kontext fällt inzwischen immer häufiger das Stichwort „EMS“. Aber was ist EMS-Training genau? Wie funktioniert es und wo liegen die Vorteile im Vergleich zu anderen Therapien? In diesem Artikel findest du einen Überblick zu den wichtigsten Fakten – von wissenschaftlichen Grundlagen bis zur praktischen Anwendung.
Was bedeutet EMS?
Die Abkürzung „EMS” steht für Elektromyostimulation, wobei sich „myo“ aus dem altgriechischen Wort für „Muskel“ ableitet. In Fachkreisen spricht man daher von elektrischer Muskelstimulation (oder Elektromuskelstimulation). Hinter diesem Begriff steckt ein denkbar einfaches Prinzip:
- Grundsätzlich wird jede Bewegung deines Körpers durch einen bioelektrischen Impuls im Gehirn ausgelöst.
- Mithilfe einer speziellen Funktionsweste, die mit Elektroden ausgestattet ist, lassen sich diese Impulse direkt an die Hauptmuskelgruppen weiterleiten.
- Somit werden die Muskeln gezielt und intensiv beansprucht, was den natürlichen Effekt um ein Vielfaches verstärkt.
Die kürzeste Antwort auf „Was ist EMS-Training?“ könnte somit lauten: Ein Booster für die körpereigene Fähigkeit, Muskeln zu aktivieren und kontrahieren. Dabei wird die Wirkung deutlich schneller spürbar als bei herkömmlichen Methoden. In der Regel genügt eine wöchentliche Trainingseinheit von 20 Minuten, um muskuläre Dysbalancen zu beseitigen.
Was bringt EMS-Training? Das sagt die Wissenschaft
Mit welcher Intensität ein Muskel jeweils gefordert wird, hängt von der Impulsfrequenz ab – also der Anzahl an bioelektrischen Impulsen, die pro Sekunde auf den Muskel treffen. Beim EMS-Training machst du einfache Übungen wie Kniebeugen oder Planks, während von der Funktionsweste zusätzliche Stromimpulse ausgehen. Dadurch werden die Muskeln viel stärker stimuliert als bei einer normalen Bewegung – und zwar gleichzeitig.
An dieser Stelle fragen sich vielleicht immer noch einige: „So ein Bauchmuskel-Gürtel, bringt das wirklich was?“ Tatsächich gibt es zahlreiche Publikationen, die die Wirksamkeit von EMS-Training bestätigen. So heißt es in einer systematischen Review aus dem Jahr 2011, in der knapp 90 Studien ausgewertet wurden:
„EMS training is able to significantly enhance the most important components of the athletes’ performance such as maximal strength and speed strength.” - Quelle
Aber EMS kommt nicht nur im Leistungssport zum Einsatz. Darüber hinaus wird die Methode in der Physiotherapie genutzt, um Heilungsprozesse zu fördern und Beschwerden zu lindern. Insbesondere Rückenschmerzen lassen sich auf diesem Weg erfolgreich behandeln. Auch hierzu gibt es spannende Erkenntnisse aus der Wissenschaft: Eine Analyse aus dem Jahr 2017 verglich vier randomisierte, kontrollierte Studien, die die Wirksamkeit von EMS gegen Schmerzen im unteren Rücken untersuchten. Das Ergebnis: Die Schmerzstärke veränderte sich bei Betroffenen, die ein EMS-Training absolvierten, „signifikant positiv“ - Quelle
Therapie mit EMS: Was ist das Ziel?
Chronische Schmerzen, Verspannungen, Übergewicht – elektrische Muskelstimulation kann eine Lösung für verschiedenste Probleme sein. Je nach Diagnose werden individuelle Übungsabläufe erarbeitet – wohingegen der Zeitaufwand das ist, was beim EMS-Training konstant bleibt. In den meisten Fällen braucht es nicht mehr als 20 Minuten pro Woche, um schnell und nachhaltig Erfolge zu verzeichnen. Dabei spielt es keine Rolle, auf welchem Fitnesslevel du einsteigst. EMS eignet sich grundsätzlich für Männer und Frauen in jedem Alter – zur Prävention ebenso wie zur Rehabilitation nach Verletzungen oder Operationen.
In der EMS-LOUNGE® liegt der Fokus in erster Linie auf der Rückenmuskulatur. Wenn diese nicht ausreichend trainiert wird (z. B. wegen mangelnder Bewegung im Alltag), können sich auch bei jungen Menschen rasch chronische Beschwerden einschleichen:
- muskuläre Dysbalancen
- falsche Körperhaltung
- Verspannungen
- geschwächte Muskulatur (und damit erhöhte Belastung der Bandscheiben und Gelenke)
- verkürzte Muskulatur (v.a. Rückenstrecker)
Werden solche Symptome nicht rechtzeitig erkannt, helfen am Ende oft nur Medikamente, um die Schmerzen zu lindern. Aber soweit muss es nicht kommen: Gerade die präventive Wirkung ist das, was EMS-Training auszeichnet. Anstatt mehrmals die Woche Gewichte zu stemmen, kannst du bereits mit 20 Minuten Ganzkörpertraining:
- deine Körperhaltung verbessern
- Verspannungen lösen
- den Muskelaufbau anregen
- Schnell- und Maximalkraft steigern
- leichter abnehmen
- die (bei konventionellem Krafttraining schwer erreichbare) Tiefenmuskulatur stärken
Was heißt EMS-Training für dich?
„Fitness“ kann für jeden Menschen anders aussehen: Manche wollen wieder schmerzfrei durch den Alltag gehen, andere möchten gezielt Muskeln aufbauen oder lästige Verspannungen lockern. Deshalb gibt es in der EMS-LOUNGE® kein standardisiertes Programm. Stattdessen wirst du von einem Personal Trainer individuell beraten und begleitet. Dabei wird jede Trainingseinheit exakt auf deine Bedürfnisse zugeschnitten und ggf. im Laufe der Zeit angepasst. Das Ganze läuft folgendermaßen ab:
- Der erste Probetermin dauert ca. 1 Stunde (also etwas länger als die normalen Einheiten), da wir dir zunächst alles ausführlich erklären.
- Mitbringen musst du lediglich Sportschuhe, Duschsachen, Handtuch und ausreichend zu trinken.
- Vor Ort bekommst du von uns die Trainingskleidung (bestehend aus hygienischer Sportwäsche als Unterbekleidung, Funktionsweste und Klettverschluss-Pads).
- Wir legen die Elektroden an deiner Weste an. Dazu werden sie vorher leicht befeuchtet, um eine optimale Leitfähigkeit zu garantieren.
- Wir verbinden dich per Kabel mit dem Trainingsgerät miha bodytec und stellen es auf dich ein. Wir starten ganz langsam mit einem leichten Impuls. Die Intensität bestimmst du, in Absprache mit deinem Personal Trainer. Dabei kann jede Muskelgruppe einzeln angesteuert werden.
- Dein Personal Trainer zeigt dir erste Übungen und führt sie gemeinsam mit dir durch. So bleibst du auch motiviert, wenn es anstrengend wird: Viele kommen schon beim ersten Training an ihre positiven Grenzen.
Was kostet EMS-Training?
Letzten Endes ist natürlich jede Form von körperlicher Aktivität eine Investition in die eigene Gesundheit – und lohnt sich allein aus diesem Grund. Aber im stressigen Alltag spielt oft der Kosten-Nutzen-Faktor eine entscheidende Rolle. Es gilt also, abzuwägen: Wie viel Zeit und Geld muss ich investieren, um Ziel XY zu erreichen? Für die EMS-LOUNGE® lässt sich diese Frage schnell beantworten:
· In der Regel brauchst du nicht mehr als eine Trainingseinheit von 20 Minuten pro Woche.
· Das erste Probetraining (ca. 1 Stunde) ist kostenlos.
· Die Preise für reguläre Trainingseinheiten liegen bei ca. 25 € (je nach Standort).
Grundsätzlich raten wir immer, gut zu überlegen: Was ist EMS-Training mir persönlich wert? Denn nicht selten kann EMS Beschwerden beseitigen, die seit Jahren den Alltag beeinträchtigt haben – und die dadurch gewonnene Lebensqualität ist unbezahlbar.
Referenzen
1) Filipovic et al. Electromyostimulation – A Systematic Review of the Influence of Training Regimens and Stimulation Parameters on Effectiveness in Electromyostimulation Training of Selected Strength Parameters. J Strength Cond Res 2011. DOI: 10.1519/JSC.0b013e318212e3ce
2) Weissenfels et al. Effects of Whole-Body-Electromyostimulation on Low Back Pain – a Review of the Evidence. / Effekte von Ganzkörper-Elektromyostimulation bei Rückenschmerzen – Eine Analyse vergleichbarer Studien. Dtsch Z Sportmed 2017. DOI: 10.5960/dzsm.2017.302